OR.NET - Sichere dynamische Vernetzung in Operationssaal und Klinik, Teilvorhaben "OSSIE"
„OSSIE“ - Open Surgical Semantic Interoperability Engine - zur Gewährleistung der Interpretation von Gerätedaten
Beim Einsatz von zunehmend vernetzten medizintechnischen Geräten ergeben sich neue Herausforderungen des Risikomanagements und der Zulassung von Medizinprodukten. Die Hersteller schützen sich über eine Zweckbestimmung ihrer Geräte, um etwa die Art der Vernetzung und Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung von etwaigen Gefährdungen für den Patienten festzulegen. Durch eine bedarfsabhängige und flexible Vernetzung von Medizinprodukten lassen sich jedoch softwaretechnisch neue, innovative Funktionen realisieren und existierende Mängel reduzieren; insbesondere mit Blick auf den heute unzulänglichen Datenaustausch zwischen Geräten und angrenzenden klinischen Informationssystemen. Die Betreiber eines solchen Gesamtsystems benötigen dafür eine beherrschbare Methode für die zuverlässige Vernetzung und Interaktion von Geräten und IT-Systemen mit abschätzbaren Risiken sowie Validierungsmöglichkeiten für eine Konformitätsbewertung und Zulassung von vernetzten Medizinprodukten.
Für den besonders sensiblen Bereich der Operationssäle fördert das Bundesforschungsministerium (BMBF) das Verbundprojekt „OR.NET - Sichere und dynamische Vernetzung in Operationssaal und Klinik“ mit über 50 Partnern aus ganz Deutschland. Namhafte Medizinprodukte-Hersteller, Softwarehäuser, Krankenhäuser als Betreiber sowie Forschungseinrichtungen beschäftigen sich mit der ganzen Bandbreite relevanter Themen und versuchen, einen möglichst breiten Konsens zu finden.Für den besonders sensiblen Bereich der Operationssäle fördert das Bundesforschungsministerium (BMBF) das Verbundprojekt „OR.NET - Sichere und dynamische Vernetzung in Operationssaal und Klinik“ mit über 50 Partnern aus ganz Deutschland. Namhafte Medizinprodukte-Hersteller, Softwarehäuser, Krankenhäuser als Betreiber sowie Forschungseinrichtungen beschäftigen sich mit der ganzen Bandbreite relevanter Themen und versuchen, einen möglichst breiten Konsens zu finden.
Das Institut für Medizinische Informatik der Universität Lübeck entwickelt in einem OR.NET-Teilvorhaben neue Methoden zur semantischen Interoperabilität vernetzter medizinischer Geräte im Operationssaal und zur Weiterverarbeitbarkeit der Gerätedaten in angrenzenden klinischen Informationssystemen. Bislang überwiegend isolierte Geräte und Informationssysteme mit häufig proprietären Schnittstellen (Datenstrukturen, Funktionen) sollen laut BMBF-Ausschreibung in einer Plug&Play-Architektur zuverlässig und herstellerübergreifend interagieren. Dazu werden in OR.NET konzeptionell werden zwei Integrationsschichten „Medizinprodukte (MP)“ und (angrenzende) „Informationssysteme (IS)“ unterschieden, die kontrolliert über eine Middleware-Komponente, genannt Open Surgical Platform (OSP), gekoppelt werden. Zur Gewährleistung einer semantischen Interoperabilität, d.h. die ausgetauschten Nachrichten müssen so zuverlässig wie möglich maschinell interpretierbar sein, wird in die OSP eine Open Surgical Semantic Interoperability Engine (OSSIE) integriert, die in diesem Teilvorhaben entwickelt werden wird. Das Gesamtsystem vernetzter Geräte und Informationssysteme muss über technische Kommunikationsformen wie Nachrichtenaustauschformate oder Web-Services hinaus garantieren, dass verwendete Datenstrukturen einschließlich Kodierungen und Einheiten für alle beteiligten Systeme zuverlässig interpretiert werden.
Website: https://ornet.org/
Ausgewählte Publikationen
- Andersen B., Kasparick M., Golatowski F., Ingenerf J.
Extending the IEEE 11073-1010X nomenclature for the modelling of surgical devices.
In: 2016 IEEE-EMBS 3rd International Conference on Biomedical and Health Informatics (BHI), Las Vegas, NV, IEEE, 244-247, 2016. - Andersen B., Ulrich H., Rehmann D., Kock A.-K., Wrage J.-H., Ingenerf J.
Reporting Device Observations for semantic interoperability of surgical devices and clinical information systems.
In: 37th Annual International Conference of the IEEE Engineering in Medicine and Biology Society (EMBC 2015), Milan, Italy, IEEE, 1725-1728, 2015. - Andersen B., Ulrich H., Kock A.-K., Wrage J.-H., Ingenerf J.
Semantic interoperability in the OR.NET project on networking of medical devices and information systems — A requirements analysis
In: IEEE-EMBS International Conference on Biomedical and Health Informatics (BHI), Valencia, Spain, IEEE, 428-431, 2014 - Ingenerf J., Andersen B.
Managing the Data Exchange Between a Service-Oriented Medical Device Architecture and Hospital Information Systems
In: 49th annual conference of the German Society for Biomedical Engineering (BMT 2015), Lübeck, 2015 - Andersen B., Ulrich H., Rehmann D., Kock A.-K., Wrage J.-H., Ingenerf J.
A Gateway for Reporting Medical Device Observations to Clinical Information Systems
International Journal for Computer Assisted Radiology and Surgery, 10, 156, 2015
Projektteam
M.Sc. B. Andersen
M.Sc. A.-K. Kock (ITCR-L)
Prof. Dr. J. Ingenerf
- Forschung
- KI und Deep Learning in der Medizin
- Medizinische Bildverarbeitung und VR-Simulation
- Integration und Nutzbarmachung von medizinischen Daten
- Sensordatenanalyse für assistive Gesundheitstechnologien
- AG Medical Image Computing and Artificial Intelligence
- AG Medical Data Science
- AG Medical Deep Learning
- AG Medical Data Engineering
- Nachwuchsgruppe Diagnostik und Erforschung von Bewegungsstörungen
Ansprechpartner
Josef Ingenerf
Professor
Gebäude 64, 2.OG
,
Raum 11
josef.ingenerf(at)uni-luebeck.de
+49 451 3101 5625