Service Unit Terminological Services (SU TermServ)

Im Rahmen der Weiterförderung der Projekte "Medizininformatik-Initiative" (MII) und "Netzwerk Universitätsmedizin" (NUM) wird das so genannte Modul 2b-Projekt "Service Unit - Terminological Services" für die nächste Förderphase von 2023 bis 2026 gefördert. Es handelt sich um ein Infrastrukturprojekt zum Enabling andererer MII- und/oder NUM-Teilprojekte. 

Terminologieserver (TS) sind spezialisierte Softwaresysteme, die Anwendungssystemen einen Zugriff auf terminologische Inhalte über definierte Programmierschnittstellen (API) erlauben. Mit der Etablierung von HL7 FHIR als Strukturstandard für das deutsche Gesundheitswesen (siehe Spezifikationen wie MIOs (KBV), KDS (MII) oder GECCO (NUM)) ist das FHIR-Terminologiemodul (LINK) als Grundlage für terminologische Dienste alternativlos. Es erlaubt, heterogene Semantikstandards im Sinne von Terminologien und Klassifikationen sowie daraus abgeleitete Inhalte mittels standardisierte FHIR-Ressourcen wie Code System (CS) sowie Value Set (VS) und Concept Map (CM) bereitzustellen und über standardisierte Softwaredienste (z.B. $lookup, $expand, $translate) zuzugreifen. Abhängig von der Komplexität verwendeter Kodiersysteme und ihrer Nutzung in FHIR-Profilen (Binding) resultieren verschiedenste Herausforderungen.

Infrastrukturell zeigt sich zunehmend die Notwendigkeit, geeignete Terminologieserver-Lösungen einzusetzen. Dieses zeigt auch die Reaktion des Gesetzgebers, der Ende 2022 mit dem Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) den verpflichtenden Aufbau eines nationalen Terminologieservers samt Inhalten über die Absätze 12-14 im §355 SGB V gefordert hat.

In diesem Projekt werden Standorte und weitere infrastrukturelle Projekte (wie FDPG-PLUS) unterstützt, terminologische Dienste etwa für das Validieren und Auswerten von standardisierten Datensätzen zu realisieren. Darüberhinaus gibt es auch einen Bedarf, auch bei der Spezifikation von Standard-Datenmodellen basierend auf HL7 FHIR (Simplifier) oder openEHR (CKM) darin zu unterstützen, codierte Wertemengen über jeweilige Binding-Mechanismen per API zu einem Terminologieserver bereitzustellen.

https://mii-termserv.de/

https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/su-termserv-medizininformatik-struktur-service-unit-terminological-services-for-mi-i-and-16144.php

Projektteam

M.Sc. Joshua Wiedekopf (ITCR-L)
M.Sc. Tessa Ohlsen (ITCR-L)
Prof. Dr. J. Ingenerf (IMI (UzL) sowie UKSH, Campus Lübeck)

zusammen mit Projektpartnern aus dem Universitätsklinikum Köln sowie der Medzinischen Hochschule Hannover.